5. Tag: Fr. 22. Mai     Minden ... Nienburg

Wetter: kein Regen; kein Gegenwind; mehr Sonne als Wolken; 13,7 °C bis 22,7 °C.

Start: 7.40 Uhr   Ankunft: 14.10 Uhr

Obwohl es schon ab 6 Uhr Frühstück gab bin ich erst nach 1/2 7 Uhr losgefahren. Beim Frühstück machte ich die Erfahrung dass Geschäftsleute morgens sehr "mundfaul" sind. Das Zimmer im Hotel Kaiserhof kostete für Radfahrer 4,50 € weniger.
Ich musste wieder Luft pumpen und bekam von zwei Bauarbeitern ihre Luftpumpe zur Verfügung gestellt.
Heute zum ersten Mal Sandalen.

In Stolzenau sah ich an einem Haus ein interessantes Schild. Ich unterhielt mich lange mit den netten Besitzern der Radlerpension (Tel. 05761 2345), bekam einen Kaffee angeboten und zum Schluss noch ein Buch geschenkt. Vielen Dank. Nächstes Jahr komme ich bestimmt wieder.

In Nienburg habe ich eine sehr schöne Unterkunft (schönes Zimmer mit Blick auf die Weser; nettes Personal; Altstadt 300 m; perfekter Internetzugang; Fernseher perfekt: Programme, Liste, Programmzeitschrift; Kleiderbügel mit Haken) im Hotel "Weserschlösschen". Auch die Fernbedienung des Fernsehers die ein Gast mitgenommen hatte wurde innerhalb von 2 min ersetzt.

6. Tag: Sa. 23. Mai     Nienburg ... Verden

Wetter: kein Regen; fast die ganze Strecke Bauchwind; 8/8 Bedeckung, kurz vor Verden einige Sonnenstrahlen, nach 10 min in Verden strahlender Sonnenschein; 12,9 °C bis 21,2 °C.

Start: 9.00 Uhr; nach der Reparatur 10.30 Uhr   Ankunft: 16.20 Uhr

Beim Frühstück gab es Sekt (siehe Foto). Ich unterhielt mich lange mit einer Teilnehmerin einer Radlergruppe (19 Personen) vom ADFC aus Lüdinghausen.
Heute musste ich den defekten Schlauch wechseln (siehe Foto) und zerstörte bei der Montagen mit meinen Reifenhebern auch gleich den neuen Schlauch.
Ein netter Herr der Radlergruppe erklärte mir wie man den Reifen richtig montiert. Man darf das Ventil nicht ganz herausziehen (siehe Foto), muss gegenüber dem Ventil anfangen und den Mantel am Ventil zum Schluss auf die Felge hebeln.
Vorteil: der Mantel kann gegenüber dem Ventil tiefer in die Felge rutschen und man hat am der Seie des Ventils mehr Spielraum. Wenn das Ventil nicht ganz herausgezogen wird kann der Schlauch zum Mantel hin ausweichen. Auch das erleichtert die Montage erheblich.
Ich habe es mehr als 20 Jahre genau umgekehrt gemacht.
Der Herr montierte anschließend den Mantel ohne Werkzeug. Ich war beeindruckt!
Ein freundliche Frau beschwerte sich über meine Überschrift zur Packliste. Ich versprach "Besserung" wenn ich ihre e-mail erhalte.
Im Fahrradladen habe ich zwei neue Schläuche gekauft und der hilfsbereite Händler hat auch noch Luft aufgefüllt.

Unterwegs holte mich ein 75 jähriger E-Radler aus Hamburg ein, der vom Bodensee kam. Meine Geschwindigkeit hatte ihn erstaunt und er bot mir an in seinem Windschatten zu fahren. Ich lehnte sein Angebot jedoch ab weil es sehr anstrengend so dicht hinter jemanden herzufahren.

In Verden interessierten sich vier Fernradler für mein Strecke an der Ostsee. Ich versprach Informationen über Streckenbeschaffenheit, Ünterkünfte (in der Unterkunftsliste grün kennzeichnen) usw. zu liefern.

7. Tag: So. 24. Mai     Verden ... Lemwerder

Wetter: kein Regen; kein Gegenwind; fast immer Sonne; 7,2 °C bis 27,9 °C.

Start: 7.10 Uhr;   Ankunft: 16.40 Uhr

Nachtrag zur gestrigen Reifenmontage in Nienburg: ich habe gestern noch mit etlichen Fernradlern über die Reifenmontage gesprochen. Fast alle (bis auf einen 75 jährigen Fernradfahrer aus Hamburg) machten es so wie ich, also FALSCH. Viele waren uneinsichtig, obwohl ich erklärte warum die richtige Methode perfekt funktioniert. Nur ein Herr in den ich in an der Aller in Verden traf begriff sofort den Vorteil der richtigen Reifenmontage.

Im Hotel "Niedersachsenhof" gibt es auch sonntags schon ab 6.30 Uhr Frühstück weil dort auch Reiter übernachten. Bei strahlenden Sonnenschein und 7,2 C bin ich zum ersten Mal mit kurzer Hose und Sandalen losgefahren. Die Übernachtung im Hotel ist für Radfahrer 15  € billiger aus für "normale" Gäste.
Unterwegs wünschte mir ein Radfahrer im Vorbeifahren "Frohe Pfingsten".

Die Beschilderung am Weser Radweg ist sehr gut. Kurz vor Bremen wurde es allerdings etwas schwierig. "Böse" Menschen hatten Schilder verdreht. Den Pfosten mit Autoschildern um 180°, den mit den Radschildern un 90°. Ich wollte nach Ahausen und das Schild zeigte wieder in die Richtung aus der ich gekommen war. Zunächst dachte ich, dass ich eine Abzeigung verpasst habe und wollte zurückfahren (4,7 km). Einheimische Radfahrer die zufällig vorbei kamen stellten jedoch (auch erst nach Kartenstudium und längeren Überlegungen) fest dass die Schilder verdreht waren.

Kurz vor Lemwerder unterhielt ich mich recht lange mit drei rüstigen Rentnern die aus der Nähe von Verden kamen. Sie waren sehr interessiert und wollten viel über mein Fahrrad und meine Reisen wissen. Ich antwortete ausführlich und sie fragten so lange nach bis alles geklärt war. Auch die richtige Reifenmontage leuchtete ihnen sofort ein.

Abendessen gab es heute zum ersten Mal im Freien. Das Hotel in dem viele Monteure übernachten ist wie mein Fahrrad: nichts ist überflüssig und alles funktioniert.

8. Tag: Mo. 25. Mai     Lemwerder ... Nordenham

Wetter: kein Regen; fast auf der ganzen Strecke Gegenwind, teilweise kräftig; mehr Wolken als Sonne; 12,4 °C bis 19,7 °C.

Start: 9.15 Uhr;   Ankunft: 14.40 Uhr

Heute habe ich lange geschlafen (bis 1/4 vor 7 Uhr) weil es erst um 8 Uhr Frühstück gibt; für Monteure allerdings schon um 6 Uhr.
Ein Fernradfahrer erzählte mir, dass es Chemiebetriebe gibt in denen bei Revisionsarbeiten 5000 zusätzliche Personen arbeiten.

Morgens arbeite ich oft am Internetbericht (heute ca. eine Stunde).

Hinter Elsfleth fließt die Hunte in die Weser.

Kurz vor Nordenhamm unterhielt ich mich lange mit drei Damen (zusammen 227 Jahre alt) die auf einer schönen blauen Decke sassen und Wumken (kein Schreibfehler) tranken. Den Chef vom Cafe Lohmann sollte ich von zwei der Damen grüßen. Er kannte sie jedoch nicht (zumindest nicht vom Namen her).

In der Pension "Cafe Lohmann" habe ich eine sehr schöne Übernachtung. Alles ist nicht nur super sondern sogar sehr super (zB. "Profiluftpumpe" am Fahrradabstellplatz ...). Vor dem Cafe traf ich ein Ehepaar dass sehr an meiner Radreise interessiert war und sie im Internet verfolgen will. Sie haben sich für meine Tipps interessiert weil sie in einigen Jahren auch auf Radtour gehen wollen.
Der Mann war von 1973 bis 1976 der letzte Lehrling des alten Herrn Lohmann und kennt sich auch in der richtigen Reifenmontage aus.